Schutzverantwortung / Responsibility to Protect, kurz RtoP
Die Entscheidung vorwiegend junger Männer an unserem Kirchentagsstand, ihre Steuern ganz oder teilweise für militärische Zwecke verwendet wissen zu wollen, legt mir erneut das Thema Schutzverantwortung schwer aufs Gemüt. Oberflächlich wurden die Jungs gefragt, wer uns denn bedrohe. Es ginge um das Vorbereitetsein auf einen Angriff; nicht erst nach dem Gewaltausbruch könne man eine Armee bilden. Der frühere Gedanke „Lieber rot als tot“ kommt heutzutage nicht mehr vor.
Die Entscheidung vorwiegend junger Männer an unserem Kirchentagsstand, ihre Steuern ganz oder teilweise für militärische Zwecke verwendet wissen zu wollen, legt mir erneut das Thema Schutzverantwortung schwer aufs Gemüt. Oberflächlich wurden die Jungs gefragt, wer uns denn bedrohe. Es ginge um das Vorbereitetsein auf einen Angriff; nicht erst nach dem Gewaltausbruch könne man eine Armee bilden. Der frühere Gedanke „Lieber rot als tot“ kommt heutzutage nicht mehr vor.
Ich fand, die Gespräche kamen nicht zum Wesentlichen, der Schutzverantwortung. Ich kann nicht beurteilen, ob die Befreiung des kriegsverantwortlichen Nazi-Deutschlands der Schutzverantwortung entsprach oder eher der Selbstverteidigung. Wenn diese letzten Siege aber auch nennenswert der RToP zuzuordnen sind, dann haben wir in erheblichem Maße von der Schutzverantwortung profitiert. Müssen wir nicht aus dieser Erfahrung heraus, anderswo den gleichen Beistand leisten, wenn es bereits zu massiven Menschenrechtsverletzungen gekommen ist? Krieg zu ächten ist zweifellos das erstrebenswerte Ziel. Aber damit wären die Gewalt gegen andere Völker oder Teile eines eigenen Volks nicht aus der Welt. Was tun, wenn das Morden bereits in vollem Gange ist? Die spezielle Website für Schutzverantwortung hilft mir fürs Erste auch nicht weiter. www.schutzverantwortung.de
Hannelore Morgenstern-Przygoda, Vorstand Netzwerk Friedenssteuer