Oktober 2015

ÖRK ruft zu einem Ende von ausländischen Militärinterventionen in Syrien auf

In einer offiziellen Erklärung brachte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am 12. Oktober seine tiefe Besorgnis angesichts der dramatischen Eskalation des Konflikts in Syrien zum Ausdruck. Original hier

Der Rat verurteilte alle ausländischen Militäroperationen aufs Schärfste, insbesondere, da auf einen politischen Prozess gehofft werden kann, der im Einklang steht mit den im August vom UN-Sicherheitsrat angenommen Vorschlägen des Sondergesandten für Syrien des UN-Generalsekretärs.

Der ÖRK hat gemeinsam mit seinen Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnern verschiedentlich seine tiefe Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass es im Syrienkonflikt „keine militärische Lösung geben wird“.

„Wir rufen alle Regierungen auf, unverzüglich jegliche militärischen Aktivitäten zu beenden und Unterstützung und Engagement für einen politischen Friedensprozess in Syrien zu bieten, damit ein Weg für alle Syrer gefunden werden kann“, sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit.

Er fügte hinzu: „Wir bekräftigen auch unseren dringenden Aufruf an den UN-Sicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft, Maßnahmen umzusetzen, um die Ströme von Waffen und ausländischen Kämpfern nach Syrien zu stoppen.“

„Nur eine politische Lösung in Syrien kann zur Errichtung einer nationalen Übergangsregierung führen, die von den Menschen in Syrien sowie von der internationalen Gemeinschaft anerkannt ist und angemessen auf die Existenzbedrohung durch ISIS und andere Gruppen von Extremisten reagieren und Hoffnung für den Erhalt des vielfältigen Sozialgefüges in Syrien und der Region bringen kann“, lautet die Erklärung. „Das syrische Volk verdient eine andere Alternative als die, mit der es heute konfrontiert ist, und ein sofortiger gerechter Friede. Wir hoffen und beten, dass das Leiden des syrischen Volkes ein baldiges Ende haben wird.“

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Karlsruher Aufruf 2015 an die EKD

GEWALTFREI FÜR DEN FRIEDENArbeitsstelle Frieden Ev. Landeskirche Baden

„Wir bitten den Rat und die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) um die Weiterentwicklung ihrer friedensethischen Position im Sinne der aktuellen landeskirchlichen und ökumenischen Diskussionen. Die EKD braucht ein klares friedensethisches Leitbild zur Überwindung des Krieges. Die Bereithaltung, Androhung und Anwendung militärischer Gewalt wird nicht mehr kirchlich mitgetragen, auch nicht als äußerstes Mittel (ultima ratio), wie es in der EKD-Friedensdenkschrift 2007 vertreten wird. Dies entspricht der Nachfolge des auf Gewalt verzichtenden Jesus Christus. Die EKD möge sich in Gesellschaft und Politik für einen friedenspolitischen Wandel engagieren, weg von der gegenwärtigen, auf militärischer Stärke und Einsatzbereitschaft basierenden Sicherheitslogik hin zu einer friedenslogischen Politik, die auf gewaltfreie Konfliktbearbeitung und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung setzt. Wie die EKD-Ostdenkschrift von 1965 ein wichtiger Impuls für die dann einsetzende Ost-West-Entspannungspolitik war, könnte eine friedenslogische EKD-Denkschrift eine Neuorientierung in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik anregen und fördern.“

Wer mit dem Anliegen der Autoren des „Karlsruher Aufrufs 2015“ übereinstimmt, wird gebeten, die zum Download freigegebene Unterschriftenliste zu unterzeichnen bzw. weiterzuverbreiten.

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