Das SIPRI Yearbook 2018 für den Zeitraum von 2017 ist veröffentlicht und liegt jetzt in deutscher Kurzfassung vor. Zu den Militärausgaben heißt es: „Die weltweiten Militärausgaben erreichten 2017 mit schätzungsweise 1.739 Mrd. US-Dollar [ca. 1.560 Mrd. €] den höchsten Stand seit Ende des Kalten Krieges. Das entspricht 2,2 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder Pro-Kopf-Ausgaben von 230 US-Dollar [ca. 206 €]. Dabei stiegen die Gesamtausgaben im Vergleich zu 2016 um effektiv 1,1 %“ [1]. „Deutschland liegt mit 49,5 Milliarden Dollar auf Platz acht. Von 2009 bis 2018 stiegen die deutschen Militärausgaben laut SIPRI um neun Prozent“ [2]. Für Westeuropa sind die Ausgaben auf 245 Mrd. USD gestiegen (S.6). In der Liste der internationalen Rüstungsexporteure schwerer Waffen steht Deutschland mit 5,8% an vierter Stelle (S. 8).
[1] Deutsche Kurzfassung: https://www.sipri.org/sites/default/files/2018-09/sipri_yb18_summary_de_0.pdf
[2] ARD-Nachrichten 29.04.2019: https://www.tagesschau.de/ausland/ruestungsausgaben-sipri-101.html
2017 kamen auch internationale Spannungen und wechselnde Machtdynamiken zum Vorschein. Aufgrund des angeschlagenen russisch-amerikanischen Verhältnisses ist eine Integration Russlands in den Westen mittelfristig nunmehr unwahrscheinlich. Neben Russlands Annexion der Krim und dessen Engagement im Konflikt in der Ostukraine spielen dabei auch Vorwürfe einer Einmischung Russlands in westliche Innenpolitik eine Rolle. Für erhebliche internationale Spannungen sorgen zugleich die Lage im Südchinesischen und Ostchinesischen Meer, die Spannungen zwischen China und Indien, das Wiederaufflammen des indisch-pakistanischen Konflikts über Kaschmir, regionale Rivalitäten zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie Spannungen innerhalb der NATO mit der Türkei (S. 1).
Aus der der Kurzfassung, Einleitung – Seite 6, 8 und 1