Rosa Covington Packard 1936 – 2016, USA
Rosa Packard haben wir kennen gelernt als CPTI-Repräsentantin in New York bei der UN-Menschenrechtskommission. Diese Funktion hat sie von 2001 bis 2010 übernommen; sie gehörte auch der entsprechenden NGO-Arbeitsgruppe an. Dann jedoch musste sie aus Krankheitsgründen von New York zu ihrer Tochter nach Pennsylvania ziehen. Dort starb sie nach langer Krankheit am 22. Februar.
Wir trafen Rosa bei den Internationalen Konferenzen, z.B. in Hirschluch (2002, siehe auch Rosas Rede bei der Konferenz ist dokumentiert unter: http://www.rosapackard.org/PeaceTaxWitness.htm), Brüssel (2004) und einer CPTI-Vorstandspräsenz in Genf (2005) während der dortigen Sitzung der Menschenrechtskommission.
Ich traf auf eine überzeugte Pazifistin, die bei den Quäkern ihre religiöse Heimat fand. Die Beratung von Kriegsdienst-Verweigerern und ihr Engagement als Kriegssteuer-Verweigerin führte sie bis zum Supreme Court (obersten Gerichtshof) – wenn auch ohne den erhofften Erfolg. In den Akten findet sich u.a. ihr mündliches Statement von der Menschenrechtskommission im April 2003; dabei erzählte sie vor all diesen Staaten, dass sie ihrem Glauben gemäß bereits seit 22 Jahren ihre Einkommensteuer auf ein Quäker-Anderkonto einzahle.
Rosa, die Montessori-Trainerin (Rosa Covington Packard, The Hidden Hinge – Self-development in Early Childhood the Montessori Way, 1972 & 1995), war eine Frau von herzlicher Ausstrahlung und beachtlicher Energie, die ungeachtet von Alter und eingeschränkter Gesundheit immer wieder nach Europa reiste – ganz im Dienst für die Sache. Bei unseren Treffen war Rosa voller Ideen für Bildungs- und Forschungsaspekte und auch für die notwendige Suche nach Geld und Personen. Für die Bearbeitung von Gerichtsfällen schlug sie die Kooperation mit amerikanischen Universitäten, Instituten und Studierenden vor und erarbeitete selbst eine Zusammenstellung von vier internationalen Quäker-Fällen, um so leichter Leute und Geld einzuwerben. Sie setzte sich dafür ein, einen Anwaltsreferendar zu finden, der sich zum Spezialisten für Friedenssteuer entwickelte; in den USA gibt es vereinzelte Fachjuristen. Jetzt, beim internationalen Frauentag, ist ein guter Zeitpunkt, Rosas Frage danach, wie wir speziell Frauen für die Friedenssteuer ansprechen können, nochmals ins Gedächtnis zu rufen.
Rosa gehört zu den Menschen, die durch ihren innere Überzeugung und Ausstrahlung andere auf den oft beschwerlichen Weg mitnehmen konnte und gezeigt hat: Auch wenn das Ziel noch nicht erreicht ist, der persönliche Einsatz „really can make a difference“!
Hannelore Morgenstern, Netzwerk Friedenssteuer e.V.
2016-03-09_Nachruf_Rosa-Packard – deutsch
2016-03-09_remembrance-Rosa-Packard – englisch
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