CPTI/Conscience and Peace Tax International nahm mit einer
13-Personen-Delegation teil. Hier ein Bericht über den CPTI-Workshop.
IPB-Kongress, Berlin 30.09. – 02.10.2016:
CPTI- Workshop und GCOMS-Podium 02.10.2016
Endlich ist es geschafft; unser Workshop ist durchgeführt! Das war zunächst mein vorherrschendes Gefühl; denn schließlich fuhr ich, fuhren wir in eben dieser Absicht nach Berlin.
Am Sonntagvormittag um 10:30 Uhr ging es los. Wir versammelten uns auf dem obersten, dem 8. Stock-werk des Mathematikgebäudes der TU. Den Weg dorthin fanden weitere neun, interessierte Gäste. Wir selbst waren mit 10 Personen dabei. Shaughan Dolan übernahm die Moderation und führte uns – strickt auf Zeit und Aufmerksamkeit achtend – durch die 90-minütige Workshopzeit. Robin Brookes, der Schatzmeister von Conscience and Peace Tax International/CPTI, erklärte zunächst unser Anliegen und stellte anschließend CPTI vor. Danach präsentierten sich die fünf anwesenden Länderorganisationen für Friedenssteuer mit ihren länderspezifischen Eigenheiten. Es sprachen: Jan Hellebaut für Belgien, Wolfgang Steuer fürs Netzwerk Friedenssteuer, Penny Heymans für Norwegen, Cathy Deppe für die USA und Shaughan Dolan für Conscience-UK. Dabei erfuhren wir beiläufig endlich mal wieder Neues von den anderen. Die Gäste hatten keine Fragen. Es gab auch keinerlei Widerspruch zu unserem Anliegen. An dieser Stelle hätte man fragen können, mit welchem Interesse die neun Interessierten zu uns bekommen sind; trotz Planung ging der Gedanke unter. Angesichts unserer leisen Klage über sinkendes Interesse und schwindende Aktive riet uns eine Frau, doch aktuelle Besonderheiten zu nutzen, um aus diesem Anlass unser Anliegen in neuem Zusammenhang ins Gespräch zu bringen. Ein Arzt berichtete vom erfolglosen Versuch, die ständische Pensionskasse zur Offenlegung ihrer Anlagepolitik und zur Zusicherung einer rein ethischen Anlage zu bewegen – leider erfolglos. Ein anderer Mann hatte aus aktuellem Anlass (Neuanschaffung von Militärflugzeugen in Belgien) 6 % seiner Lohnsteuer einbehalten. Das Finanzamt pfändete das geschuldete Geld vom Konto seiner Frau – wir waren sprachlos. Um ganz sicher zu sein, fragte ich in die Runde, ob in einem der Länder die Steuerverweigerung aus Gewissensgründen inzwischen anerkannt sei – alle ver-neinten. Dann gab es eine Überraschung: Eine Finnin, die Cathy an ihrem Bücherstand kennengelernt hatte, sang uns ein Friedenslied vor (Bob Marley’s “Redemption Song”). Sodann präsentierten sieben von uns, den Inhalt des deutschen 7-Tage-Leporellos zu den Steuersätzen auf diverse Produkte als Rollenspiel (nach dem Entwurf von Gertie Brammer). Unser Moderator endete mit kurzer Schlussbemerkung – wir waren gut in der Zeit. Eigentlich konnten weder wir noch die neuen Interessierten noch für Gespräche bleiben. Denn 30 Minuten später starten die nächsten Veranstaltungen irgendwo in der großen Universität.
Und wir selbst hatten die Hoffnung, in der Podiumsdiskussion von Global Compaign on Military Spending/GCOMS unser Anliegen zur Sprache zu bringen. Einen Platz auf dem Podium bekamen wir nicht, weil die Organisatoren das Themenspektrum eben anders zusammensetzten. Durch Frage und Anmerkungen kam die Friedenssteuer kurz zur Sprache – ohne für uns wahrnehmbare Folge. Dann abermals schloss sich das Schlussplenum an – nur 15 Minuten später.
Hannelore Morgenstern; Netzwerk Friedenssteuer/D